Hintergrund:
Bananen, Orangensaft, Schokolade und Tee gehören in deutschen Schulen ganz selbstverständlich zur Pausenverpflegung. Doch nur wenige Kinder wissen, dass die Erzeuger in den Ländern wie Brasilien, Mexiko, Bolivien oder Ghana mit dem Verkauf ihrer Produkte ihren Lebensunterhalt kaum bestreiten können. International anerkannte Menschen- und Arbeitsrechte werden oft missachtet. Kinder in den Erzeugerländern müssen häufig mitarbeiten, um die Familienexistenz zu sichern. Ein geregelter Schulbesuch ist so nicht möglich. Fair gehandelte Produkte bieten den Erzeugern höhere und vor allem sichere Einkommen, soziale und ökologische Mindeststandards werden eingehalten und Kindern sowie Erwachsenen wird der Zugang zu Bildungsangeboten ermöglicht. Allerdings machen spezielle fair gehandelte Produkte nur einen kleinen Teil des gesamten Lebensmittelangebotes in Deutschland aus. Eine breite Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit hilft Wege zu ebnen, damit der Kauf fair gehandelter Waren alltäglich werden kann. Die Schule ist hierbei ein geeigneter Ort, den Themenkomplex „Fairer Handel“ zu vermitteln. Anknüpfungspunkte findet der Workshop übergreifend in Fächern wie Geographie, Biologie, Hauswirtschaft, Ethik/Religion sowie Wirtschafts- und Soziallehre. Das Beispiel Schokolade ist bewusst gewählt, da es an die Erlebniswelt der Schüler/innen anknüpft und daher attraktiv für die Zielgruppe ist und deren Aufmerksamkeit anspricht.
Zielgruppe:
Schüler/innen der 5. bis 7. Klasse; Lehrer/innen
Zielsetzung:
Die Schüler/innen erfahren, dass Fairer Handel Nachhaltigkeit im Sinne sozialer, wirtschaftlicher
und ökologischer Verantwortung bedeutet.
Insbesondere sollen sie:
- die Prinzipien des Fairen Handels kennen lernen.
- die Unterschiede zwischen dem konventionellen und dem Fairen Handel herausfinden.
- erarbeiten, woran man fair gehandelte Produkte erkennen kann.
- erfahren, welche Produkte es gibt und wo diese erhältlich sind.
- Ideen entwickeln, wie sie den Fairen Handel unterstützen können.
Konzept:
Der Workshop „Schokologie“ arbeitet mit Lernstationen und ermöglicht eine kognitive, kreative und spielerische Auseinandersetzung mit den vielfältigen Aspekten des Fairen Handels.
Station „Knack die Nuss“ - Kennen lernen der Produkte und Siegel des Fairen Handels mit Hilfe eines Memory-Spiels
Station „Voll was drin“ - Verkostung von drei Schokoladensorten und Bewertung der Inhaltsstoffe
Station „Sag an“ - Quiz rund um den Fairen Handel
Station „Ganz schön bitter“ - Susy, die Tochter eines bolivianischen Kakaobauern, erzählt über ihr Leben auf einer Kakaoplantage und wie es sich durch den Fairen Handel verändert hat
Station „Schwarz auf Weiß“ - Vergleich von Weltmarktpreis und Fairhandelspreis für Kakao anhand eines Diagramms und Bewertung für die Kakaokleinbauern
Station „Woher das Ganze“ - Kennen lernen von Kakaoanbauländern und –pflanzen mittels Wortsuchspiel
Station „Tu was“ - Schüler planen, wie sie den Fairen Handel unterstützen können
Ablauf:
An sechs Stationen wird parallel in Kleingruppen gearbeitet. Dazu wird die Schulklasse in Gruppen aufgeteilt. Jede Station kann unabhängig voneinander bearbeitet werden. Man kann daher auch eine Auswahl an Stationen treffen, die in die Veranstaltung eingebunden werden. Zum Schluss kommt die gesamte Klasse an die Station „Tu was“ und wertet anschließend die Ergebnisse gemeinsam aus.
Raumbedarf:
Für die Veranstaltung benötigt man einen ca. 30 m2 großen Raum sowie 12 Tische.
Zeitbedarf:
Das benötigte Zeitfenster ist abhängig von Auswahl der Stationen und vom Ablauf der Gruppenarbeit:
O Zeitbedarf pro Station: ca. 10 bis 15 Minuten
O Zeitbedarf insgesamt: max. 3 Schulstunden
Ansprechpartner:
Bei Interesse oder Fragen zur Aktion wenden Sie sich bitte an die:
Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V.
Beratungsstelle Halle
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Gefördert mit Mitteln des Bundes und des Landes